Von Paris, über Seine und Yonne nach St. Florentin. Herbst 2008.

Eine Reise zum Winterliegeplatz im Westen des Canal de Bourgogne.

(Je eine ähnliche Reise machen wir auch in den Jahren 2009, 2010 und 2011, denn LEO muss ende Saison jeweils zurück nach St. Florentin und wir fahren jedes Jahr einen Teil der Strecke zum Winterstandplatz. Ergänzungen sind in diesem Reisebericht eingefügt.)

 

Wenn Paris der Ausgangspunkt für eine Schiffsreise ist, freut sich jeder, denn das bedeutet wohnen im Port de l’Arsenalmitten in der Stadt.

Der Port de l’Arsenal liegt zentral und man kann Paris zu Fussentdecken oder einfach an der Bastille in die Metro steigen.

Dieses Mal bleiben wir allerdings nicht lange in Paris. Es reicht aber allemal für einen klassischen Touristenprogrammteil mit einem ausgedehnten Spaziergang…

… via Louvre … 

… zu Monet’s Seerosen in der Orangerie …

… und entlang der Seine zurück in den Port de l’Arsenal.

Wer will, kann Paris auch mit dem Schiff erkunden. Mehr zu diesem Thema ist im Reisebericht „Paris – immer wieder einmal“ nachzulesen. Hier nur so viel: auf dem Stadtgebiet gibt es 37 Brücken, die die Seine überspannen. Jede ist einzigartig in Grösse und Bauart und lässt sich vom Wasser aus noch besser betrachten.

Seineufer und Brücken soweit das Auge reicht, das ist Paris per Schiff.

 

Dann verlassen wir Paris in Richtung St. Florentin am Canal de Bourgogne. Die Seineufer sind oberhalb vom Zentrum von Paris nicht schön anzusehen. An beiden Flussufern stehen viele grosse Verwaltungsgebäude, alte „Vorstadtkasernen“ und Industrieanlagen. Trotzdem ist die Fahrt seineaufwärts spannend.

Kurz nach der ersten Schleuse liegt am linken Flussufer ein grosses Kohlekraftwerk des EDF und produziert Strom für die Stadt. Die benötigte Kohle wird auf Leichtern in Schubverbänden die Seine hinauf bis hierher transportiert.

Ein Leichter mit über 2600 Tonnen Kohle liegt unter dem Entladebagger bereit. Der Leichter wird an Drahtseilen vor oder zurückgezogen und der Schaufelradarm kann während des Entladens seitlich verschoben werden. So ist ein ferngesteuertes regelmässiges Entladen Möglich. Dabei schwimmt der Leichter immer waagerecht und die Schaufelräder können ihn fast reslos entleeren, was viel Zeit und Handarbeit spart. Über das Förderband gelangt dann die Kohle direkt zum Kraftwerk in Ufernähe. (Foto 2011)

Die vielen Schiffe, denen man begegnet und von denen man überholt wird, lassen es nie langweilig werden. Frachtschiffe fahren meistens leer zügig zu Berg und sind als Talfahrer schwer beladen. Bereits vor der zweiten Schleuse haben wir Glück und treffen auf einen mit Alteisen beladenen 83 x 8.5 Meter grossen Frachter. Mit seiner Last tief im Wasser liegend durchpflügt er die Seine mit nur 9 Stundenkilometern. Mit dieser Geschwindigkeit können wir mithalten und fahren den ganzen Tag hinter ihm her.

Der vom Eignerehepaar gefahrener Frachter, beladen mit vielen Tonnen Alteisen. Für ihn werden die Schleusen immer bereitgestellt und wir können ohne Wartezeiten und wir können bis nach Melun hinter ihm mitschleusen. 

Die unterschiedlichsten Schiffe begegnen uns auf der Bergfahrt über die Seine und die Yonne.

Schubverband mit Containern. (Foto 2011)

„Big-„Brother transportiert Stahlrollen. (Foto 2011)

Auch die Flussschifffahrt kann farbenfroh sein. (Foto 2011)

Manchmal begegnen wir einem Hotelschiff. (Foto 2011)

Mit Abstand am meisten sind Sand- und Kiesfracher in allen Grössen und Formen unterwegs.

Dieser Schubverband mit zwei Leichtern bringt es auf ca. 100 Meter Länge und 12 Meter Breite und ist bei weitem nicht der grösste Verband dem wir begegnet sind. Bis zu drei Leichter werden vorgespannt.

Sandverladestation an der Yonne.

Dieser Frachter ist schon beladen und liegt tief im Wasser. Der dazugehörende Leichter (er wird vorgespannt und geschoben) wird soeben beladen und wird dabei in seiner Rumpfstruktur stark belastet. Es ist erstaunlich, wie unregelmässig beladen und entladen werden kann/darf. Dieser Leichter hat ein V-förmiges Heck um bei der Vertäuung vor dem Frachterbug besseren Halt zu bekommen. (Foto 2011) 

Seit Jahrzehnten wird an der oberen Seine und an der Yonne Kies und Sand abgebaut und als Baustoff in Richtung Hauptstadt transportiert. Dadurch sind riesige Verladestationen und unzählige Baggerseen entstanden. Davon ist vom Fluss aus meistens nur wenig zu sehen, aus der Luft aber sind grosse Seen zu erkennen. Die Umgebung von Montereau, am Zusammenfluss von Yonne und Seine, zeigt die vielen Wasserflächen. Luftbild von GoogleEarth.

(Wer GoogleEarth nicht auf seinem Computer installiert hat, findet hier den Download.)

Leere Frachter sind bergwärts fast doppelt so schnell wie wir.

Auch Freycinet-Peniches sind auf der Seine und der Yonne anzutreffen. Häufig sind sie, leicht modifiziert im Doppelpack unterwegs. Die hintere Peniche hat am Bug einen Puffer angeschweisst und die vordere Peniche ist am Heck mit dem Aufnahmepunkt für den Puffer ausgestattet. Über Drahtseile, von Winden festgezogen, werden die zwei Peniches zum Schubverband gekoppelt. Die Verbindung ist so fest, dass an der vorderen Peniche das Steuerhaus abgesenkt werden kann und eine kleine Aluminiumbrücke dient als Laufsteg zwischen den beiden Schiffen. Das ganze Gefährt von nun rund 80 x 5 Metern wird vom Steuerstand der hinteren Peniche gefahren. Der Motor der hinteren Peniche reicht aus um diesen Schubverband leer zu Berg und beladen zu Tal zu fahren. Das spart Dieselöl und Personalstunden beim Steuermann. Mit zwei Mannschaften können so zwei Peniches von morgens um sechs bis abends um zehn Uhr durchgehend gefahren werden. In St. Mammès und Moret am Eingang zum Canal de Loing haben wir zugesehen wie die Peniches wieder getrennt werden. Die Schleusengrösse im Kanal entspricht dem Freycinet-Mass. Mehr als eine Peniche findet darin also keinen Platz. Bis zum Kieswerk sind nur wenige Schleusen zu befahren. Am nächsten Tag kamen die beiden Schifferpaare mit ihren voll beladen Peniches schon wieder aus dem Loing in die Seine zurück, haben ihre Schiffe wieder zusammengekoppelt und sind gemeinsam seineabwärts wieder verschwunden.

Eine „Doppelpeniche“ verlässt eine Schrägwandschleuse auf der Yonne.

Die meisten Berufschiffe werden hier noch von Schiffer-Ehepaaren gefahren.

Wenn einmal in der Schleuse festgemacht ist, bleibt jeweils kurz Zeit für einen Schwatz mit mitschleusenden Schiffsleuten. Dann geht’s wieder weiter, jeder in seinem Tempo. Wenn er fährt, bleibt für sie unterwegs Zeit für den Haushalt und wie hier für den Scheibenputz.

Viele ausgemusterte Peniches werden zu Freizeitschiffen umgebaut. Häufig dienen sie als Wohnhaus und liegen fest verankert im Fluss. Seltener werden sie zum Wohnschiff ausgebaut und sind auf Kanälen und Flüssen unterwegs. Wie alle Schiffe, ist die Freycinet-Peniche mit ihren ca. 39×5 Metern für den Einen zu klein und für den Anderen zu gross. Es ist also nicht unüblich, dass alte Frachtschiffe verlängert oder verkürzt werden. Auch unser Schiff war ursprünglich länger (siehe Kapitel „Das Freizeitschiff“). Auf der Seine habe ich eine „Peniche“ entdeckt, bei der beinahe alles zwischen Bug und Heck herausgeschnitten wurde und das Ding ist nur noch wenige Meter lang.

Lieber französischer „Penicheverkürzer“. Mit einem Schiff verhält es sich ähnlich wie mit einem euerer stolzen TGV`s. Wenn man einen Mittelteil herausnimmt ist es immer noch ein TGV. Wenn man aber alles heraustrennt und nur noch zwei Nasen übriglässt, taugt auch der TGV nicht einmal mehr als Tram!

 

An der Yonne gibt es viele Schleusen mit schrägen Wänden. Ich finde die Dinger eigentlich doof! Vor einigen Jahren wurden in den meisten Schleusen auf der linken Seite Schwimmstege montiert. An ihnen kann man festmachen und sie erleichtern den Freizeitkapitänen das Schleusen. Wir werden vom einen Schleusenwärter aufgefordert dort zu belegen und schon der nächste Eclusier verbietet uns das strikt, weil wir zu schwer seien. Um die Diskussionen zu beenden, beschliessen wir, gut gefendert gegen das Bugbelegtau leicht „einzudampfen“. Das funktioniert für Bergfahrer problemlos. Beim Talfahren muss man darauf achten, immer von der schrägen Wand frei zu bleiben. So oder so sind die Distanzen um Taue auszulegen oder einzuholen in diesen Schrägwandschleusen gross und Taue die mit der verschlammten Wand in Berührung kommen sind schnell glitschig, unangenehm anzufassen und rufen nach Reinigung. Gefährlich wird es, wenn man versucht, eine der in die Schrägwand eingelassenen Treppen zu begehen! Diese Schleusenbauart verbraucht auch viel mehr Wasser als eine Schleuse mit senkrechten Wänden. Im Fluss spielt das eigentlich keine Rolle, aber der Schleusenvorgang dauert bedeutend länger.

Bei einem Hub von über drei Metern kann der Schleusenvorgang sehr lange dauern. Wir haben Zeit für einen Schwatz mit dem Eclusierer, ich beobachte gerne die Wasserwirbel in der Schleuse, es bleibt Zeit ein kleines Picknick zu geniessen  …

… oder man kann einen Besuch bei der  Crewinternen Haarstylistin vereinbaren.

 

 

Zurück zur Reise die Seine hinauf. Gegen Abend erreichen wir Melun,  wo wir am unteren Ende der Seineinsel festmachen und den Frachter alleine weiterziehen lassen. Melun steckt mitten in den Vorbereitungen für „la Fète de Brie“ vom nächsten Wochenende. Der Brie ist die Käsespezialität aus der Region Seine-Marne. Jeder grössere Ort hat seinen eigenen Brie und es versteht sich von selbst, dass wir in jedem Ort den wirklich besten Brie angeboten bekommen. Weil es regnet und kalt ist, die laut Stadtführer sehenswerte romanische Kirche vorübergehend nicht zu besichtigen ist und wir am Gefängnis, das einen Drittel der Inselfläche für sich beansprucht ohnehin kein Interesse haben, fahren wir am nächsten Tag bereits weiter.

Unser Tagesziel ist Moret sur Loing. Bei St. Mammès verlassen wir vorübergehend die Seine fund fahren in den Fuss Loing ein. Am linken Ufer des zwei Kilometer langen Flussabschnittes befindet sich eine Werft mit Schwimmdock und Werfthallen. Hier sind gleichzeitig mehrere Schiffe in Arbeit und auf der ganzen Uferlänge liegen weitere Schiffe vertäut. Im Herbst 2001 lagen wir noch oberhalb der ersten Schleuse im Canal de Loing. Inzwischen ist die Steganlage unterhalb der Schleuse 19, im Fluss Loing, fertiggestellt und wir können hier trotz unserer Überlänge liegen. Die Bootsaison neigt sich dem Ende zu und alle Plätze sind frei. Wir können uns also auf zwei Bootsplätzen breit beziehungsweise lang machen. Es gibt Strom und Wasser am Steg, der Loing fliesst gemächlich zur Seine und der Herbstwind lässt die farbigen Blätter der Uferbäume übers Wasser tanzen. Vom Liegeplatz aus ist es ein kurzer Weg bis ins Städtchen, am Flussufer stehen Parkbänke unter den Bäumen, Wasservögel aller Arten wollen beobachtet sein. Vis à vis von unserem Standplatz fahren Schiffe in die erste Schleuse des Kanal de Loingein und aus. Moret ist ein schöner Ort und es lassen sich Ausflüge in die Umgebung unternehmen. Alles zusammen sind gute Gründe um an diesem romantischen Platz etwas länger zu verweilen.

Bei unserem letzten Besuch waren wir nur kurz in Moret sur Loing. Jetzt erkunden wir alle Gassen und Winkel der Stadt und studieren die Wasserregulierung der alten Mühle beim Wehr vor dem Stadttor. Am Flussufer geniessen wir die wenigen Sonnenstrahlen, die uns für ein paar Stunden etwas wärmen und besuchen mit dem Velo St. Mammès.

Das Dorf am Zusammenfluss von Loing und Seine hat lange Zeit fast nur von der Schifffahrt gelebt und war einer der wichtigsten Binnenschifferorte Frankreichs. Heute scheint St. Mammès verschlafen. Die Peniches liegen zwar noch in vier bis fünf Reihen nebeneinander am Seineufer, aber die Landseitigen sind fest vertäut und werden nur noch Wohnschiffe genutzt. In der zweiten und dritten Reihe sind auffallend viele Schiffe zu verkaufen und nur die zur Flussseite liegenden Schiffe werden noch gefahren.

Auf dem Wasser vor St. Mammès ist immer etwas los.

Die einzige Wasser-Tankstelle weit und breit wird rege besucht. Auch wir haben hier schon öfters einige hundert Liter Diesel nachgefüllt. Heute liegt ein Frachter flussabwärts an der Tankstelle. Flussaufwärts ist der Bug des Frachters „Amance“ zu sehen, wie er seinen Leichter vor sich herschiebt. Der „Leichter“ ist eine alte Peniche. Ihr wurde das Steuerhaus abmontiert und im Wohnraum im Heck des Schifffes wurden die Fenster zugeschweisst. Teilweise sind ausgemusterte Penichen so günstig zu kaufen, dass es sich lohnt sie zum Leichter umzubauen. (Foto 2011)  

Unsere nächste Station seineaufwärts heisst Montereau-Fault-Yonne. Auch hier, wo die Yonne in die Seine fliesst wurden seit unserem letzten Besuch neue Liegemöglichkeiten geschaffen. Am rechten Yonneufer, unmittelbar oberhalb der Brücke machen wir an einem schönen, langen Steg fest. Mit Aussicht auf die Kathedrale, liegt man hier zu Füssen von Napoleons Denkmal, nur eine Brückenlänge vom Stadtzentrum entfernt.

Nach unserem Aufenthalt in Montereau verlassen wir die Seine und fahren auf der Yonne weiter. Wie schon erwähnt, ist Sandabbau und Sandverlad auf Frachtschiffe das allgegenwärtige Thema links und rechts des Flusses.

Die Yonne hat viele Kilometer natürliche Ufer. Wie schon auf der Seine ist „wildes Campieren“, sprich anlegen irgendwo am Ufer unter einem Baum also fast nicht möglich.

Schrägwandschleuse um Schrägwandschleuse arbeiten wir uns hoch und geniessen die Natur bis wir schliesslich Pont-sur-Yonne erreichen. Wir machen am langen Schwimmsteg unterhalb der neuen Brücke fest. Vor Jahren hatte der Schwimmsteg noch Ausleger, die Schiffe lagen beinahe quer zum Fluss und an Land gab es ein WC/Dusche-Häuschen. Heute sind die Ausleger weg, der Steg gammelt langsam vor sich hin und so etwas wie „Hafeninfrastruktur“ ist nicht mehr vorhanden. Hier ist offenbar schon früher manchmal etwas abhanden gekommen, denn auch von der alten Steinbogenbrücke über die Yonne stehen nur noch drei Bögen am linken Flussufer. (Seit 2011 gibt es in Pont-sur-Yonne zwei schöne, neue Schwimmstege und bieten Platz für einige Schiffe)

Uns zieht es weter nach Sens. Dort laden viele schöne Geschäfte zum Einkaufen ein, die Markthalle und die Bistros auf dem Hauptplatz rufen nach Musse und Verweilen und für den Historiker bietet Sens eine grosse Kathedrale mit viel architektonischem und geschichtlichem Hintergrund. DieAltstatt liegt am rechten Yonneufer und rundherum verläuft ein Halbkreisbogen von parkähnlichen Anlagen. Unter den Baumkronen dieses „grünen Bandes“ verbergen sich Spielplätze, schöne Gartenanlagen, Parkplätze, Spazierwege und offene Flächen fürs Verweilen und Petanquespiel. Wieder an der Yonne geniessen wir als Zaungäste das Regattatraining des Segelclubs mit 420ern, 470ern und Vaurien’s. Gegen den starken Wind kämpfen sie sich auf unzähligen kurzen Kreuzschlägen die Yonne hinauf um dann unter Spinacker in kürzester Zeit wieder an den Ausgangspunkt zurück zu gleiten. Mehr als eine Kenterung mit unfreiwilligem Bad sind zu beobachten. Glücklicherweise erschwert am Sonntag nur selten ein Berufs- oder Privatschiff die Aufgabe der Segler noch zusätzlich. Ich bewundere sie, denn wer heute und hier unterwegs ist kann segeln!

Markthalle und Kathedrale von Sens.

Während Frau und Tochter am Montag nochmals dringend den einen und den anderen Kleiderladen besuchen wollen, bleiben mir ein paar Stunden Zeit fürs Schiff. Schon lange wollte ich einmal den Hauptstromfilter des Motorenöls kontrollieren. Nach Werksangaben sollte er alle 1000 Betriebsstunden gereinigt werde. Ich vermute aber, dass das von der Werft schon seit Jahren vernachlässigt wurde. Leider bestätigt sich dann meine Vermutung mehr als mir lieb ist. Der Filter ist dermassen verstopft, dass das feine Kupfersieb, so hat man Hauptstromfilter in der Sechzigerjahren noch gebaut, gerissen und aufgeplatzt ist! Mit einer Zahnbürste reinigen und provisorisch zusammenkleben/-binden ist alles was mir da momentan einfällt. Über Winter werde ich versuchen irgendwo ein neues Filtersieb zu organisieren und ich nehme mir vor, in Zukunft den Hauptstromfilter selber zu warten.

Unseren nächsten Halt stromaufwärts machen wir in Villeneuve. Das kleine mittelalterliche Städtchen bietet unterhalb der Yonnebrücke Liegeplätze an. Die Quaimauer wurde sogar mit einem massiven Gummi gepolstert. Stadtmauer mit Türmen, Spazierweg unter Bäumen rund um die Stadtmauer, mittelalterliche Häuser und Pflastersteinstrassen rund um Kirche und Markthalle sind die Stichworte die mir zum verschlafenen Städtchen einfallen. Villeneuve ist auch auf dieser Reise wieder einen Besuch wert.

Einfahrt in Joigny am nächsten Nachmittag. 

Am Fusse der Altstadt, direkt unterhalb der Brücke machen wir fest. 

Joigny hat viele Fachwerkhäuser mit unzähligen Schnitzereien. Allerdings sehen auch viele der alten Häuser nicht sehr gepflegt aus. Wir sind froh, nicht so ein altes Haus, das vielleicht noch unter Denkmalschutz steht, zu besitzen und unterhalten zu müssen. Die Stadt ist reichlich mit Kirchen ausgestattet oder gar überdotiert und es ist entsprechend nicht verwunderlich, dass am Anschlagbrett in der Kirche St.Tibault auf die dringlichen Renovationsarbeiten und die damit verbundenen Sorgen um die Geldbeschaffung aufmerksam gemacht wird.

In den Gassen von Joingy.

Bei klarem Wetter starten wir in den letzten Yonneabschnitt.

Zusammen mit einem Hotelschiff passieren wir die zwei letzten Yonneschleusen bevor wir in Laroche-Migennes in den Canal de Bourgogneeinfahren. In Migennes liegt man zentral. Der Supermarkt ist nur einen Steinwurf von Hafen entfernt und dahinter liegt das Dorf mit allen Versorgungsmöglichkeiten. Parallel zu Kanal verläuft die Strasse durch den Ort und auf der anderen Seite des Hafens liegt der Bahnhof mit diversen Rangiergeleisen. Wer also Ruhe sucht liegt in Migennes falsch.

Mein Frauenteam fährt LEO im Burgundkanal.

Wir fahren bis St. Florentin. Mehr zum Städtchen ist im Bericht „St. Florentin“ nachzulesen. Es ist Saisonende und im Hafen ist nicht mehr viel los. Wir können direkt an der Mole festmachen und unser Auto, das uns Andi und Maya von Paris hierher mitgenommen haben, können wir mit allem Einwinterungsmaterial gleich neben LEO parkieren.

Als Feierabendbeschäftigung zerlegen und reinigen wir nach dem Essen noch den Getriebeölfilter.

So ein Siebfilter zu reinigen ist doch spannender als nur eine Ölfilterkartusche auszutauschen. (Okay, ich geb’s zu, es gibt auch mehr Arbeit……)

An unserem vorletzten Ferientag sind wir mit Servicearbeiten und dem Einwintern des Schiffes beschäftigt. Anderntags übergeben wir LEO der Aufsicht des Hafenwarts und den Leuten von Rive de Francebeziehungsweise h2olidays, die hier einen Stützpunkt betreiben.

 

HD08, ergänzt 11.

 

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